Dein Potsdam
Wochenmarkt am Bassinplatz, Foto: PMSG André Stiebitz
Confiserie Felicitas, Foto: PMSG Julia Nimke
Confiserie Felicitas, Foto: PMSG Julia Nimke
Confiserie Felicitas, Foto: PMSG Julia Nimke
Regionalladen "henryks regio+" in Potsdam, Foto: PMSG Julia Nimke
Regionalladen "henryks regio+" in Potsdam, Foto: PMSG Julia Nimke

Dein Potsdam-Küchengeflüster – September 2023

Einmal im Monat nimmt dich die Genusstrainerin und Gastrosophin Katrine Lihn mit auf eine Entdeckungsreise durch Potsdams Töpfe und Pfannen. Mit ihren inspirierenden Rezepten kannst du das Potsdam-Gefühl auch zu Hause kulinarisch erleben. Dieses Mal zum Genießen: ein klassisches Huhn aus dem Ofen.

Eine ganz besondere Arbeit fällt in den Bereich des Lebensmittelhandwerks. Leider ist diese Bedeutung nicht mehr so bekannt. Na, das ändern wir heute. Viele Produkte werden in Fabriken und im Ausland hergestellt, das Mittel des Lebens ist zur Ware verkommen, die besonders den Profit der Herstellenden stärkt.

In Potsdam und verteilt im Land Brandenburg gibt es etliche kleine Handwerksbetriebe, die sich auf die besondere Herstellung von Köstlichkeiten fokussiert haben. Welch ein Genuss!

Mietbeete und solidarische Landwirtschaft

Früher zu Zeiten der Könige und Fürsten war es durchaus üblich, Obst und Gemüse in den Städten anzubauen. Wie letztlich erwähnt, wurde sehr großer Aufwand betrieben, um eigenen Wein ernten zu können. Seit einigen Jahren stellen die Bienenvölker in und um Potsdam eine ganz besondere Arterhaltung dar. Auch andere Tiere leben wieder wie selbstverständlich stadtnah. Noch bis vor einigen Jahren wurden Parzellen- und Kleingärtner belächelt, heute stellt sich diese Situation ganz anders dar. Mietbeete sind beliebt und in den alten Kleingartenkolonien sind die Gemüsegärten beliebte Objekte.

Bauernmärkte – fast wie im Schlaraffenland

In Potsdam können wir uns mit einem täglichen Bauernmarkt am Bassinplatz glücklich schätzen. Aus der Region kommen von April bis Oktober beste Zutaten. Das Herz lacht, der Magen wird verwöhnt. Von A wie Apfel über M wie Melonen, bis hin zu V wie Vielfalt von Kartoffeln und Gemüsesorten, können sich alle, die gern kochen und essen hier wie im Paradies fühlen. Das sogenannte Leben wie Gott in Frankreich, findet direkt vor der eigenen Tür statt – Potsdam ist (m)ein modernes Schlaraffenland.

Manufakturen mit herausragenden Qualitäten

Hinzu kommen die kleinen Manufakturen, die wirklich ALLES herstellen, was den Gaumen auch nur ansatzweise erfreuen könnte. Bestes Lebensmittelhandwerk in fester, flüssiger, salziger und süßer Qualität.

Eine kleine exquisite Auswahl finden sowohl Einheimische als auch Gäste im Regioladen „henryks regio+“ am Rande des Holländischen Viertels. Nicht zu hundert Prozent regional, aber es lohnt sich, dort auch den Käsekuchen nach Oma-Art zu probieren. Ach und ein Potsdamer Bier von der Braumanufaktur, das passt perfekt zum cremigen Brie aus Töplitz, der wird mit heimischem Brot serviert. Versteht sich!

Aufstriche und meisterliche Handwerkskunst gibt es in der ganzen Stadt zu genießen. Für einen kulinarischen Ausflug könnten Anfang oder Ende mit einem starken Espresso bei „Buena Vida Coffee“ oder „Die Espressonisten“ und einer fabelhaften Schokolade aus der „Confiserie Felicitas“ beginnen oder enden. Der gute Geschmack ist ein großartiger Begleiter.

Verzauberung und Verführung

Das Gute liegt so nah, die regionale Verzauberung beginnt mit dem bewussten Genießen. Der September füllt den Korb mit Blumenkohl, Bohnen, Erbsen, Kohlrabi und auch Beeren, Pflaumen und Stachelbeeren bringen Schwung in die heimische Küche. Frisch aus hiesigem Anbau kommen alle Genießer sprichwörtlich auf ihre Kosten. Die Gäste lassen sich verwöhnen oder kochen in der Ferienwohnung selbst. Bewusst und nachhaltig, „regio“ ist in meiner Küche ein ständiger Vertreter.

Wasserbüffel als Landschaftspfleger

Vor den Toren Potsdam finden sich heimische Tiere – wie oben erwähnt – werden diese stärker in das Leben der Städter und deren Besucher integriert. Gut so! Im Park Sanssouci leben ab Mai die Schafe zur Rasenpflege. In der Nähe des ehrwürdigen Neuen Palais gibt es einen Garten mit Hühnern und direkt an den Römischen Bädern werden im Sommer Gemüsesorten, Tomaten und Beeren geerntet, das stärkt die Biodiversität der Insekten und Kleinsttiere.

Eine ganz besondere Attraktion stellen die Wasserbüffel dar. Sie leben im Umland und machen sich als Landschaftspfleger nützlich. Bleibt zu erwähnen, dass auch Ziegen und Schweine direkt vor den fürstlichen Häusern ein gutes Zuhause gefunden haben. Das freie Lebensgefühl „sanssouci“ lässt mich und vor allem meine Freunde und Gäste aus dem Ausland immer wieder staunen. Mitten in der Stadt dem Land so nah zu kommen, um die Herkunft der Nahrung nachvollziehen zu können, das ist eine schätzenswerte Qualität. Die Moderne verbindet sich mit der Tradition: gesund, nachhaltig und vor allem nachvollziehbar!   

Die Tradition der Tischkultur

Der Kultur des Miteinanders verantwortungsvoll zu begegnen, den Menschen regionale Produkte näher zu bringen und das Lebensmittelhandwerk zu stärken, dies ist eine ganz besondere Form des Co-Livings.

Im Grunde bringt dies die alte Tradition der Tischkultur zurück. Gäste werden mit den besten Zutaten verwöhnt. Auf alten Gemälden und in historischen Abhandlungen werden prall gefüllte Tische präsentiert. Rote Äpfel schmiegen sich an Berge von Sauerkraut zu Fasan und Ente. Heute gönnen wir uns diese Köstlichkeiten etwas weniger üppig, stellen Jahreszeitliches in den Vordergrund und greifen ehrlicherweise seltener zum Fasan. Dafür serviere ich ein klassisches Huhn aus dem Ofen. Bitteschön!

Die Rezeptkarte gibt`s hier zum Download. 

Hier schreibt ...


Potsdamer Genusstrainerin und Gastrosophin

Dein Potsdam-Küchengeflüster – August 2023

Einmal im Monat nimmt dich die Genusstrainerin und Gastrosophin Katrine Lihn mit auf eine Entdeckungsreise durch Potsdams Töpfe und Pfannen. Mit ihren inspirierenden Rezepten kannst du das Potsdam-Gefühl auch zu Hause kulinarisch erleben. Dieses Mal zum Genießen: Königliche Tarte.
360° city view