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Granatapfelbäume im Orangerieschloss, Foto: PMSG SPSG/ Ina Kubitza
Granatapfelbäume im Orangerieschloss, Foto: PMSG SPSG/ Ina Kubitza
Granatapfelkerne, Foto: PMSG/ Nadine Redlich
Voltairezimmer im Schloss Sanssouci, Foto: PMSG SPSG/ André Stiebitz

Auf den Spuren des Granatapfels durch Potsdam

Er ist Symbol für das Leben, die Frucht­barkeit und eine echte Granate, wenn es um das Potenzial seiner Inhaltsstoffe geht: Der Granatapfel gleicht nicht nur in der Mythologie einem Wundermittel, auch die Kunst und Literatur wurde von der exotischen Frucht verzaubert. Kein Wunder also, dass auch am Hofe Friedrichs des Großen diese exotische Frucht, die mit ihrem Krönchen ja selbst etwas Royales hat, nicht fehlen durfte.

Begeben wir uns auf Spurensuche des Granatapfels in Potsdam, so landen wir unweigerlich im „Voltaire­zimmer" des Schlosses Sanssouci. Es ist nicht sicher, ob der Philosoph Voltaire jemals hier nächtigte, während er Friedrich den Großen besuchte. Wohl aber, dass dieses Zimmer auch als Blumenkammer bezeichnet wurde. Die fantasievollen Holzschnitze­reien von 1752/53 entführen in eine lerne Welt. Auch der Granatapfel ist hier en detail zu entdecken. Doch nicht nur hier, sondern auch im Sizilianischen Garten des Parks Sanssouci setzen die Blüten in den Sommermonaten leuchtend rote Akzente. Im Herbst beginnen die Blüten, sich in kleine runde Früchte zu verwandeln. Von der Größe und Rundung jedoch nicht vergleichbar mit den gezüchteten Granatäpfeln, wie wir sie heute von Obstständen kennen. 

Die Pflanzen, die heute im Park zu sehen sind, wurden, so nimmt man an, im Rahmen der Olympischen Spiele 1936 in Berlin erworben und kamen dann nach Pots­dam. Doch sie waren nicht die ersten, die hier ihren Platz fanden. Zur Pflege des Preußischen Erbes gehört stets der Blick in die Geschichtsbücher. Was hier früher nicht war, hat heute schlechte Karten. Der Granatapfel hat also Glück. Als Friedrich der Große sich Mitte des 18. Jahrhunderts sein Sommerschloss in Potsdam bauen ließ, gehörte die königlich anmutende Frucht von Anfang an dazu. Neben allerlei Obstbäumen, Weinreben, Blumen­zwiebeln, Orangenbäumen oder Bergamotten, standen in einer lnventarliste aus dem Jahr 1746 tat­sächlich auch noch „2 Stück gefüllte Grenadbäume", gut 1,40 Meter hoch. Exotische Pflanzen gehörten zur Sammelleiden­schaft der Hofgesellschaft, obwohl ihre Anschaffung und Pflege mit hohen Kosten und Aufwendungen verbunden war. Doch sie strahlten Exklusivität und damit auch Macht und Überlegenheit aus. Und wer weiß, vielleicht verleiht der Granatapfel ja sogar doch magische Kräfte?!

Unser Tipp: Bei einem Blick durch die Fenster des Orangerie­schlosses im Park Sanssouci können die Granatapfel­bäume in ihrem Winterquartier be­wundert werden, bevor sie im Mai ihren Sommersitz im Sizilianischen Garten einnehmen.

Der geführte Rundgang Granatapfel-Spaziergang und Stadt-Genuss beleuchtet die Stadtgeschichte und folgt den Spuren des Granatapfels durch Potsdams Mitte. Spannende Anekdoten entführen in die Antike, ins Voltairezimmer Friedrichs des Großen, in die Medizin und die Welt der Literatur. Es warten Köstlichkeiten, die die Besonderheit dieser exotischen Frucht nachempfinden lassen und die Stadtführung versüßen – vom Museum Barberini über den Alten und Neuen Markt durch die Innenstadt zum Holländischen Viertel. Tickets erhälst du online oder in unserer Tourist Information Am Alten Markt sowie der mobiagentur im Potsdamer Hauptbahnhof.

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Mitarbeiterin Contentredaktion, PMSG Potsdam Marketing und Service GmbH

Touren-Tipp: Granatapfel-Spaziergang und Stadt-Genuss

Es ist Winter, es ist Zeit der Einkehr und des Genusses. Im Winter lässt sich Potsdam auch wunderbar erkunden, denn die Stadt ist vielleicht noch ein Quäntchen mehr verschlafen als im Sommer und gemütlicher sowieso. Ich möchte fast sagen, dass Potsdam im Winter ein echter Geheimtipp ist – die Brandenburg-Berliner Kulturlandschaft gibt im Winter sonst belaubte Sichtachten und Blickwinkel frei und verschafft dir großartige Ausblicke über die Insel Potsdam. Wie schön, dass es auch für diese Jahreszeit den passenden geführten Rundgang „Granatapfel-Spaziergang und Stadt-Genuss“ gibt!
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