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DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam, Foto: PMSG André Stiebitz
DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam, Foto: PMSG André Stiebitz
DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam, Foto: PMSG Sophie Soike
DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam, Foto: PMSG Sophie Soike
DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam, Foto: PMSG Sophie Soike
DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam, Foto: PMSG Sophie Soike
DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam, Foto: PMSG Sophie Soike
DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam, Foto: PMSG Sophie Soike
DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam, Foto: PMSG Sophie Soike
Terrassenrestaurant „Minsk“ auf dem Brauhausberg (1980), Foto: Potsdam Museum Heinz Gerhard
Terrassenrestaurant „Minsk“ auf dem Brauhausberg (1980), Foto: Potsdam Museum Heinz Gerhard

DAS MINSK – Vom Terrassenrestaurant zum Kunstraum

Es war zu DDR-Zeiten ein beliebtes Ausflugsziel: das Terrassenrestaurant „Minsk“ auf dem Brauhausberg. Die Potsdamer feierten hier ihre Geburtstage und Jugendweihen. Die Reisebusse mit West-Berliner Ausflüglern legten hier gern einen Stopp ein. Nicht nur die Aussicht ließ sich von der weitläufigen Terrasse vorzüglich genießen. Auch die großzügige Bauweise mit den Panoramafenstern hauchte dem Café etwas Mondänes, Besonderes ein.

Eröffnet wurde das Minsk 1977 anlässlich des 60. Jahrestages der "Großen sozialistischen Oktoberrevolution". Sein Name geht auf Potsdams ehemalige Partnerstadt Minsk zurück: eine Völkerfreundschaft mit gemeinsamem Kulturaustausch. Die weißrussische Hauptstadt stellte die für den Bau nötigen Materialien zur Verfügung. Denn der Architekt Karl-Heinz Birkholz sah für sein modernes, sozialistisches Gebäude unter anderem Dekor aus kostbarer Mooreiche vor. Und so zierte nicht nur russische Folklore die Wände, sondern spiegelte auch die Speisekarte die deutsch-russische Freundschaft wider. Doch es wurde auch ein Blick über die Grenze gewagt – zumindest kulinarisch. Im Gastraum „International“ frohlockten sogar einmal „Crêpe suzette“ oder „Oxtail clear“. Die Wende bedeutete das Aus für das Minsk. Der Cafébetrieb kam zum Erliegen und damit verfiel das Gebäude zunehmend.

Nach einer langen Debatte um den Abriss des Hauses kaufte schließlich die Hasso Plattner Foundation das Areal und widmete sich seit Anfang 2020 der Sanierung. Im September 2022 ist mit DAS MINSK Kunsthaus in Potsdam wieder Leben in die sanierten Gemäuer zurückgekehrt. In den beiden Hauptgeschossen entstanden moderne Ausstellungsflächen von insgesamt 900 Quadratmetern als Ort für Begegnungen zwischen moderner und zeitgenössischer Kunst. Hier werden Kunstwerke aus der ehemaligen DDR, die Teil der Sammlung Hasso Plattner sind, in neuen Kontexten gezeigt. Das neue Haus öffnete mit den zwei Ausstellungen Wolfgang Mattheuer „Der Nachbar, der will fliegen“ und Stan Douglas „Potsdamer Schrebergärten“ für die Öffentlichkeit. Im Obergeschoss befindet sich das Café HEDWIG, das als neuer Treffpunkt an alte Zeiten anknüpfen soll und für alle Gäste auch ohne Eintritt zugänglich ist.

Bei der Stadtführung Leben zwischen Platte und Barock – Das andere Gesicht der Stadt begibst du mit uns auf die Suche nach architektonischen DDR-Relikten und spürst dem Wirken der Pioniere der "Barockbauten" der DDR nach. Warum finden wir am Ufer der Havel direkt neben der "Moschee" einen Pavillon in Form einer Seerose? Wie lebte es sich am Kiez? Warum wurde das Rechenzentrum errichtet? Finde mit uns die Antworten rechts und links der Breiten Straße. Tickets für die Stadtführung erhältst du online oder in unserer Tourist Information Am Alten Markt sowie der mobiagentur im Potsdamer Hauptbahnhof. Bitte beachte, dass alle veröffentlichten Informationen, Veranstaltungen sowie Öffnungszeiten unter Vorbehalt stehen. Bei Fragen wende dich gern an unser Service Center – telefonisch unter +49 (0)331 2755 88 99 oder per E-Mail an info@potsdamtourismus.de.

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Mitarbeiterin Contentredaktion, PMSG Potsdam Marketing und Service GmbH

Top 5 – Zeugnisse der Ostmoderne in Potsdam

Auf einem Spa­ziergang durch die Potsdamer Innenstadt trifft man auf DDR-Kunst und Ar­chitektur, die das Stadtbild zum Teil wesentlich prägt. Diese Mosaiken, Freiplas­tiken, Wandgestaltungen, Brunnenanlagen sowie Ge­bäude aus den Jahren bis 1989 sind Zeitzeugen und Erinnerungskultur zugleich. Nach der politischen Wende war der Wert von DDR-Kunst und Architektur zeitweise umstritten. Einige Kunst­werke, wie z. B. die trans­parente Weltkugel erhielten einen neuen Standort, an­dere lagern noch im Depot. Einige Gebäude wurden ab­gerissen, andere erleben eine Renaissance.
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