Dein Potsdam
Brandenburger Tor Potsdam, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Luisenplatz mit Brandenburger Tor, Foto: PMSG/ André Stiebitz
Brandenburger Straße mit Blick auf die St. Peter und Paul Kirche in Potsdam, Foto: PMSG André Stiebitz

Dein Potsdam-Küchengeflüster – Februar 2022

Einmal im Monat nimmt dich die Genusstrainerin und Gastrosophin Katrine Lihn mit auf eine Entdeckungsreise durch Potsdams Töpfe und Pfannen. Mit ihren inspirierenden Rezepten kannst du das Potsdam-Gefühl auch zu Hause kulinarisch erleben. Dieses Mal zum Genießen: Bunte Gemüsesuppe.

Meine Gedanken an das Brandenburger Tor sind so vielfältig, wie das Tor in Potsdams Mitte selbst. Die Geschichte belegt, dass es ganz früher (so um 1733 herum) ein einfaches Stadttor gab. Es war in vielen Orten üblich, die Innenstädte so zu schützen, mit Wällen und Toren. Dieses erste Brandenburger Tor erhielt den Namen, weil die Straße von dort nach Brandenburg führt. Das gilt übrigens auch für das namensgleiche Tor in Berlin und diese Wege sind bis heute geblieben. Tradition verpflichtet!

Schauen wir uns das Brandenburger Tor aus der Nähe an. Der beste Startpunkt dafür ist der Bassinplatz. Hier gehen wir mit dem Rücken zur Kirche Peter und Paul die berühmte Brandenburger Straße hinunter. Die, dies sei nur kurz erwähnt, schon zu Ostzeiten den Titel „Broadway“ trug und das ist bis heute so geblieben. Das finde ich herrlich, der rote Teppich der Stadt führt uns also direkt zum Brandenburger Tor.

Vom Stadttor zum Triumphbogen

Das prächtige Bauwerk ist ein wahrer Triumphbogen. 1770 wurde das einfache Stadttor abgebaut um einen pompösen Triumphbogen mit den Insignien des Erfolges entstehen zu lassen. Besonders hervorzuheben sind die beiden unterschiedlichen Seiten. Die Stadtseite gestaltete der Architekt Carl von Gontard, sein Schüler Georg Christian Unger war für die Feld- oder auch Landseite zuständig.

Gontard nahm sich den römischen Konstantinbogen zum Vorbild, gekrönt wird das Brandenburger Tor mit einer Wappenkartusche zu goldener Krone nebst preußischem Adler. Links und rechts behütet von Mars und Herkules. Über dem runden mittleren Bogen sitzen zwei Ruhmesgöttinnen, die kräftig jubilierend in die Posaune blasen. Zwischen ihnen prangen die Initialen „FR“ – die für Fredericus Rex stehen. Tja, Könige wissen sich in Szene zu setzen.

Die Feldseite, zum Luisenplatz – wurde von Georg Christian Unger gestaltet, der Bogen mit den Ruhmesgöttinnen gleicht der Stadtseite. Hier an der Feldseite begannen die Felder und Äcker, daher stammt auch der Name. Heute lassen sie die Waren der brandenburgischen Äcker und Felder täglich auf der Landseite am Bassinplatz einkaufen. Händler aus der Region bieten frische Produkte an, eine gut erhaltene Tradition. Dazu passt meine königliche bunte Europa-Suppe.

Das Gemüse „wohnt“ immer noch an den Toren

Eine bunte einfache Suppe hat in Europa viele Namen. Es ist wie immer im Leben die Mischung, die den Geschmack bringt oder auch das Leben bunter macht. Eine kurze Exkursion zu den Suppen: 

Aus Italien ist die Minestrone bekannt, ich meine jedoch eher eine einfache Bauernsuppe namens "Ribollita". So einen deftigen Eintopf mögen auch die Franzosen und nennen ihn "souppe paysanne" und diese Art des Landessens wird in den spanisch sprechenden Ländern ebenfalls serviert und trägt den klingenden Namen "ropa vieja" – was so viel wie "alte Wäsche" heißt. Die bunte Europa-Suppe schmeckt überall auf der Welt, mal mit oder ohne Fleisch.

Wer dem europäischen Geschmack auf der Spur ist, kann die Suppe mit Zitronensaft abschmecken, oder auch etwas Knoblauch anbraten und mit gehackter Petersilie auf die Suppe geben. Die Italiener geben gern geröstet Brot in die Suppe und streuen frisch gehobelten Parmesan obenauf. Wer mag gibt vor dem Servieren Würstchen, Wiener, Frankfurter, oder auch etwas deftigere geräucherte Mettenden dazu.

Ich halte es wie immer beim Essen mit dem Ausspruch von Friedrich dem Großen: „Suum cuique – wie es euch gefällt!“, und wünsche guten Appetit.

Hier gibt's die Rezeptkarte zum Download.

 

 

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