Einmal im Monat nimmt dich die Genusstrainerin und Gastrosophin Katrine Lihn mit auf eine Entdeckungsreise durch Potsdams Töpfe und Pfannen. Mit ihren inspirierenden Rezepten kannst du das Potsdam-Gefühl auch zu Hause kulinarisch erleben. Dieses Mal zum Genießen: Spargelsalat für zwei.
Es gibt in Potsdam viele wundervolle Plätze, gerade jetzt im Mai laden diese zu einem Picknick ein. Komm auf meine Decke und verweile einen Moment mit mir.
Wir treffen uns bei mir um die Ecke, ein perfekter Ort für eine Verabredung ist die Gotische Bibliothek. Sie liegt am Südufer „meines“ Heiligen Sees. Mein Zuhause. Ein Sehnsuchtsort. Ein Platz der Stille und des Seins.
Heute schauen wir nur einmal kurz zum zweistöckigen Turm der Bibliothek hinauf. Ich mag diesen Platz sehr, leider sind in der Bibliothek heute keine Bücher mehr anzuschauen, dennoch spüre ich die Magie des geschrieben Wortes.
Wir schlendern am See entlang, bis wir linker Hand die Backsteinhäuser sehen. Sie werden das Holländische Etablissement genannt und bestehen aus vier Kavaliershäusern, einem Pferdestall, einer Remise für Droschken sowie einem Damenhaus. In den Zeiten als Friedrich Wilhelm II König von Preußen war (1786-1797) sollen sich die Damen hier in „Schale“ geworfen haben, daher hat das Damenhaus seinen Namen.
Mein Picknickplatz liegt ein Stückchen hinter dem Etablissement, gegenüber der Längsseite der Orangerie. Wobei ein Blick auf den Eingang lohnt sich sehr. Das Portal wird von einer ägyptischen Spinx bewacht, der Eingang links und rechts von schwarz gefärbten männlichen Statuen flankiert. Bevor wir uns zu unserem kleinen Mahl niederlassen, ist dies ein echter Hingucker.
Die Bank, die ich für uns aussuche, ist ein geschütztes Plätzchen innerhalb eines kleinen Rondells. Hier können wir in aller Ruhe sitzen, unsere Köstlichkeiten genießen und uns erfreuen an der Schönheit der Blumen und der witzigen Buchsbäumchen. Hast du den Igel schon entdeckt?
Die rotkarierte Decke lege ich auf die Bank und aus den tiefen meines Korbes hole ich einen Spargelsalat im Glas, ein paar Gemüseschmetterlinge sowie mein Kräuterbrot. Jetzt können wir gemeinsam träumen. Ach, du geliebter Mai!
