Dein Potsdam
Schloss Sanssouci im Winter, Foto: PMSG SPSG André Stiebitz
Schloss Sanssouci im Winter, Foto: PMSG SPSG André Stiebitz
Schloss Sanssouci im Winter, Foto: PMSG SPSG André Stiebitz
Grab von Friedrich II. am Schloss Sanssouci, Foto: PMSG SPSG André Stiebitz
Schloss Sanssouci im Winter, Foto: PMSG SPSG André Stiebitz

Dein Potsdam-Küchengeflüster – Februar 2023

Einmal im Monat nimmt dich die Genusstrainerin und Gastrosophin Katrine Lihn mit auf eine Entdeckungsreise durch Potsdams Töpfe und Pfannen. Mit ihren inspirierenden Rezepten kannst du das Potsdam-Gefühl auch zu Hause kulinarisch erleben. Dieses Mal zum Genießen: Katrines Kartoffelgratin.

Das neue Jahr ruft mit Verlockungen. Potsdams Parks und Gärten liegen ewig schön. An manchem Morgen schweben die Nebel engelsgleich über Sanssouci, so als wollten sie dem alten König einen Besuch abstatten. Friedrich II., der im Volksmund nur „der Alte Fritz“ genannt wird, prägt das Bild Preußens wie kein anderer.

Zeit, sich Gedanken zu machen

Hier in Potsdam – meiner geliebten Wahlheimat – weht der Mantel der Geschichte, ziemlich im Wind. Die Verehrung für Preußens Ganz und Gloria trifft gleichwohl auf Bewunderung wie auch auf Kopfschütteln. Ich widme mich den schönen Dingen und Genüssen, das Kopfschütteln überlasse ich den sogenannten Anderen. Dennoch ist es Zeit, sich Gedanken zu machen. Wie wollen wir uns zukünftig ernähren? Wer unterstützt uns und welche Ideen übernehmen wir von unseren europäischen Freunden?

In Potsdam begegnen uns die Europäer in Hülle und Fülle. Das ist sowohl auf Friedrich II. zurückzuführen, als auch auf andere brandenburgische Herrscher, die sich in Preußen für eine besondere Art des Miteinanders stark machten. Diversität ist keine Erfindung der Neuzeit.

Die Politik der Toleranz sowie die Anerkennung gemeinschaftlicher Arbeit – ganz besonders der Handwerkskunst – haben unterschiedliche Ethnien nach Potsdam geführt. Bis heute gehören Baudenkmäler mit italienischen, englischen und französischen Einflüssen zum Stadtbild. Manch Einwanderergruppe erbaute eine eigene Kirche, auch diese sind nach wie vor zu bestaunen.

Die märkische Kartoffel

Doch nun zur Kartoffel. Sie gilt als eine Grundnahrungspflanze, die ebenfalls über alle Grenzen erhaben ist. In allen europäischen Ländern finden sich spezielle Speisen, die aus der Erdknolle zubereitet werden. Als Stampf, Chips und Salat, heiß, kalt, violett oder knallgelb – die Kartoffel ist sprichwörtlich in aller Munde.

Doch in Potsdam gibt es eine ganz besondere Erzählung. Es mag eine Legende sein, eine wundervolle Geschichte ist es allemal – die zu Potsdam gehört, wie die sandigen Böden des Landes Brandenburg. Der Kartoffelanbau wurde von Friedrich II. mehrfach angeordnet. Die Knolle sollte die Bevölkerung ernähren, dies fand jedoch kaum Anklang. Kurzerhand ließ der König die Kartoffelfelder tagsüber von Soldaten bewachen und ließ das Gerücht streuen, dass die angebauten Knollenfrüchte für die königliche Tafel sein. Somit erzeugte er große Neugier bei den Bauern. Angeblich soll dies die Akzeptanz der Kartoffel und deren erhöhten Genuss gefördert haben.

Eins steht jedoch sicher fest, Friedrich II. förderte die heimische Landwirtschaft. Mit seinen Agrarreformen legte er den Grundstein für eine moderne Landwirtschaft, deren Bedeutung jedoch erst nach seinem Tod echte Anerkennung fand. Die märkische Kartoffel, die bis heute eine große Rolle spielt, erwies sich als ideales Mittel gegen die damaligen Hungersnöte.

Der Ruf Friedrich II. als „Kartoffelkönig“ wird sowohl von Einheimischen als auch Touristen durch die Niederlegung von Kartoffeln auf seinem Grab am Schloss Sanssouci gehuldigt. Sein angeblicher Kartoffel-Befehl, „die Bewachung der Felder“, hat ihm (unter anderem) diesen Titel eingebracht.

Ich serviere euch heute eine etwas andere Kartoffel. Die Sorte Solina ist in Potsdam bekannt, denn sie wurde zu DDR angebaut und gehört zu den alten Sorten. Alternativ empfehle ich eine andere festkochende Sorte.

Hier gibt’s die Rezeptkarte zum Download.

 

 

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