Dein Potsdam
Russische Kolonie Alexandrowka im Winter, Foto: PMSG Sabrina Niepraschk
Russische Kolonie Alexandrowka, Foto: PMSG André Stiebitz
Russische Kolonie Alexandrowka, Foto: PMSG André Stiebitz
Russische Kolonie Alexandrowka, Foto: PMSG André Stiebitz
Russische Kolonie Alexandrowka, Foto: PMSG André Stiebitz
Russische Kolonie Alexandrowka, Foto: PMSG André Stiebitz
Russische Kolonie Alexandrowka, Foto: PMSG André Stiebitz
Russische Kolonie Alexandrowka, Foto: PMSG André Stiebitz

Dein Potsdam-Küchengeflüster – Dezember 2022

Einmal im Monat nimmt dich die Genusstrainerin und Gastrosophin Katrine Lihn mit auf eine Entdeckungsreise durch Potsdams Töpfe und Pfannen. Mit ihren inspirierenden Rezepten kannst du das Potsdam-Gefühl auch zu Hause kulinarisch erleben. Dieses Mal zum Genießen: Rote Bete Suppe.

Potsdam gibt sich in vieler Sicht „ohne Sorge“ und macht einen guten Eindruck auf der internationalen Bühne. Bei einem Besuch in Brandenburgs Hauptstadt sind viele Ethnien vertreten. Die Holländer haben ein eigenes Viertel, die früher Böhmer genannten heutigen Tschechen sind in Babelsberg reichlich vertreten, eine eigene Kirche erhielten die Franzosen und eine komplette Kolonie wurde für russische Sänger errichtet. Heutzutage klingt das nach Integration und Miteinander.

Vorbildliches Miteinander

Aus der vergangenen Zeit zu lernen, bedeutet der Tradition die Hände zu reichen und die Zukunft mit offenen Armen zu begrüßen. Vorbildlich macht Potsdam auch als Wissenschaftsstandort einen grandiosen Eindruck. Heute treffen wir uns zum Austausch des gelungenen Miteinanders in der Alexandrowka. Diese Kolonie liegt innerhalb der nördlichen Innenstadt. Ihre dreizehn Holzhäuser sind einmalig und gehören seit 1999 zum UNESCO-Welterbe.

In Mitten eines Areals von Streuobstwiesen und Gärten mit Büschen voller Köstlichkeiten werden hier im Sommer beim Apfelfest von ausgesuchten Spezialisten, den Pomologen, die Sorten der frischen Äpfel bestimmt. Ein ganz besonderes Ereignis in der Kolonie Alexandrowka. Jetzt im Winter können wir uns auf einen Punsch treffen, werfen einen Blick in das Museum. Es lohnt sich, denn ein begehbares Baudenkmal ist immer wieder etwas Besonderes.

Die verbindende Staatsebene

Warum gibt es in Potsdam diese Kolonie und dann auch noch die Alexander-Newski-Kirche oberhalb der Alexandrwoka auf dem Kapellenberg gelegen? Na, eins nach dem anderen. Ende 1812 kam es zwischen Preußen und Rußland zu einer Annährung. Friedrich Wilhelm III. und Zar Alexander I. verstanden sich gut. Ein Austausch im Sinne der Völkerverständigung war von beiden Seiten wünschenswert.

Früher wurden auf Staatsebene Freundschaften häufig mit Bauten, Errichten von Denkmählern und manchmal Vermählungen manifestiert. Heute mag das nicht so leicht nachvollziehbar sein, doch diese Form der Ehrerbietung konnte Frieden stiftend sein.

Ehren- statt Liebesdienst

Die 13 Häuser wurden für eine Gruppe von Sängern errichtet, sie standen im Dienst des Zaren und sie konnten sich nicht aussuchen, ob ihnen diese Ansiedlung Freude bereitete. Am 02. April 1827 wurden die Häuser eingeweiht und bezogen. Die russischen Musikanten sollten das preußische Heer mit Liedern unterhalten. Der Zar hatte seine Minnen dem König geschenkt. 1815 wurden sieben weitere Sänger nach Potsdam „verschenkt,“ da andere verstorben waren. Damals war es üblich, Menschen in andere Länder zu entsenden, um die guten Beziehungen zu untermauern.

Es war von den Sängern wohl eher ein Ehren- als ein Liebesdienst. Umso großartiger, dass Friedrich Wilhelm III. die Häuser bauen ließ. Allerdings gab es auch hier Bedingungen. Die Männer mussten verheiratet sein, die Häuser durften nicht verkauft werden. Ausschließlich ein männlicher Nachfolger durfte im Haus wohnen bleiben. War dies nicht der Fall, ging das jeweilige Haus an den König zurück.

Die meisten Häuser wurden zurück gegeben und der König ließ verdiente Offiziere in diese Holzhäuser ziehen.

Heute kümmern sich der Denkmalschutz und die Bewohner um den Erhalt der Häuser. Diese Kolonie ist einzigartig in der Welt. Das Viertel, zu der auch die Alexander-Newski-Kapelle gehört, distanziert sich ausdrücklich vom Krieg Russlands gegen die Ukraine. Potsdam ist eine tolerante Stadt und lässt das von Friedrich dem Großen gepriesene „Jeder soll nach seiner Façon selig werden“ auch in diesen Zeiten walten. Gut so!

Hier gibt's die Rezeptkarte zum Download.

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Potsdamer Genusstrainerin und Gastrosophin

Dein Potsdam-Küchengeflüster – November 2022

Einmal im Monat nimmt dich die Genusstrainerin und Gastrosophin Katrine Lihn mit auf eine Entdeckungsreise durch Potsdams Töpfe und Pfannen. Mit ihren inspirierenden Rezepten kannst du das Potsdam-Gefühl auch zu Hause kulinarisch erleben. Dieses Mal zum Genießen: Potsdamer Schokoherzen.
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